Enkiyama (Verbindung)  Fotobericht einer Hochzeit, Bild anklicken

Ein Mädchen kann nur einen Krieger heiraten, der am Ende seiner Kriegerzeit steht, oder die zweite Frau eines Ältesten werden.

Kommt ein Mädchen ins heiratsfähigem Alter, bevor ein Juniorkrieger ein Senior wird, kann es mit einem wesentlich älteren Mann verheiratet werden.


Zwar darf der Mann nicht zur selben Altergruppe wie Vater der Frau gehören, da alle Männer dieser Altersgruppe die Frau wie eine Tochter betrachten; er kann aber durchaus einer älteren Altersklasse als der Vater seiner Frau angehören.
Normalerweise bemüht sich ein Vater, seine Tochter passend zu verheiraten, und im allgemeinen ist die zukünftige Braut mit der Wahl des Vaters auch einverstanden. Weigert sie sich jedoch, den Freier zu heiraten, und beugt der Vater sich ihrem Wunsch, findet die Hochzeit nicht statt. Es passiert nur sehr selten, dass ein Vater auf der Heirat beharrt, und noch seltener, dass ein Mädchen deswegen Selbstmord macht, um ihrem Schicksal zu entgehen.

Hat der Vater einer Heirat zugestimmt, wird der Brautpreis ausgehandelt, der bei fünf bis 10 Rindern liegen kann, und somit wird die Hochzeit vorbereitet. Das Vieh muss nicht sofort übergeben werden, denn es handelt sich, denn es handelt sich weniger um eine Bezahlung der Braut als um ein Entgelt für die Kinder, die sie bekommen wird. Der Bräutigam besorgt Zucker, Tee, Tücher für die Braut und Honigbier, Schnupf- und, Kautabak für die Ältesten und bringt alles zum Enkang der Braut. Der Bräutigam wird dabei von einem guten Freund begleitet, der derselben Altersgruppe an gehört.


Am Abend vor der Hochzeit wird dem Mädchen von der Mutter der Kopf kahl geschoren und mit Ocker eingerieben. Ein guter Freund des Brautvaters schlachtet eines von dessen männlichen Lämmern. Das Tier wird gehäutet, das Fleisch in der gewohnten Weise verteilt und gegessen. Der Älteste, der das Lamm schlachtet, steckt dem Mädchen einen Ring aus der Haut der Schnauze des Tieres an den Mittelfinger.


Kurz vor Tagesanbruch melkt die Mutter ihre Kühe. Sie trägt dabei einen zeremoniellen Lederumhang, unter dem das Mädchen kauert; dieses Ritual symbolisiert die Zeit, in der die Mutter ihre Tochter als Baby auf dem Rücken trug. Die Milch wird später für die rituelle Waschung verwendet.
Die Tochter steht vor dem Eingang der Hütte ihrer Mutter, die Mutter befindet sich in der Hütte. Die Lederhäute, mit denen die Tochter bekleidet ist, werden ihr abgenommen, und die zuvor gemolkene Milch wird ihr in einem Reinigungsritual über den Kopf gegossen.
Über dem Perlenhalsschmuck trägt sie eine Hochzeitskette, auf dem Rücken in den Umhang gesteckt die Kalebassen für den neuen Haushalt. Wenn die Braut aus der Hütte  tritt, glänzt ihre Haut von feuchtem roten Ocker und eingeölt mit Ziegenfett. Vor der Tür wird sie mit frischer Milch bespukt und an ihren Ledersandalen werden frische Grashalme gesteckt. Die Grashalme signalisieren, dass sie mit Fruchtbarkeit gesegnet ist.
Ihr Vater überreicht ihr einen langen Stock aus einen bestimmten Holz. Er erteilt ihr feierlich seinen Segen und weist sie an, sich um das Vieh ihres Mannes zu kümmern.  Die Ältesten stehen in zwei Reihen vor dem Eingang des Vaters zum Enkang. Nacheinander verlassen der Bräutigam, sein Begleiter und die Braut das Enkang und während sie an den Ältesten vorbeiziehen, halten diese ihre Stöcke hoch und sprechen einen Segen. Die Braut darf dabei nicht mehr zurückblicken und weint dabei so heftig, dass ihr ganzer Körper zittert.


Nach einer kurzen Strecke macht die kleine Hochzeitsprozession halt. Der Begleiter des Bräutigams sammelt Sträucher eines bestimmten Baumes zusammen, auf denen sich das Mädchen später ausruhen kann, oder er gibt ihr Milch zu trinken, um zu zeigen, dass es ihr in ihrem neuen Zuhause an nichts fehlen wird. Dasselbe wiederholt sich dreimal. Die drei sehen sich auf dem Weg nicht um, sondern beten stumm zu Enkai , sie bitten ihn um Beistand und danken ihm.
Außerhalb des Enkangs des Bräutigams angelangt, setzt sich außerhalb des Enkangs  auf ihr Leder und hält den Stock ihres Vaters senkrecht. Alle Frauen der Familie umringen sie und spenden ihr Trost mit Gesang und Tanz.

Zwei Frauenmitglieder der Familie des Bräutigams führen das Mädchen zur Hütte der Schwiegermutter und das Mädchen  bleibt vor dem Eingang der Hütte der Schwiegermutter stehen , dort startet durch eine Art Gesang die Feilscherei um Tiere und das Mädchen geht erst in die Hütte der Schwiegermutter hinein, wenn sie meint von den  Mitgliedern der Familie des Bräutigams genug Tiere geschenkt bekommen zu haben.. Die Frischvermählten schlafen zunächst beide im Haus der Mutter des Bräutigams. Braut und Bräutigam wechseln während der Zeremonie kein einziges Wort.

Fotobericht

Das junge Maasaimädchen kommt nach einer langen Anreise in den Kral ihres zukünftigen Mannes an.

Das Mädchen setzt sich zur Begrüßung außerhalb des Enkangs. Ihr Bräutigam wartet mit kurzem, rotem Haar auf seine Braut.

Um die junge Frau stehen die Maasaifrauen, die das Mädchen mit Singen und Rufen begrüßen.

Wir als Begleiter des Mädchen, dürfen sie nun in den Enkang begleiten, wo die Maasaifrauen vor der Hütte ihrer Schwiegermutter stehen und singen

Das Mädchen steht vor der Hütte ihrer Schwiegermama, die Frauen fordern sie auf in die Hütte zu gehen. Das Mädchen bleibt draußen und beginnt zu verhandeln. Sie will erst die Hütte betreten, wenn sie Geschenke bekommt. Eine Frau ruft singend: Du bekommst eine Ziege von mir! Das Mädchen sagt, dass ist mir zu wenig. Alle Frauen beginnen zu singen. Die Frau bietet ihr eine Ziege und ein Schaf. Das Mädchen stimmt zu und geht ein Schritt vorfährts. Nun fängt eine andere Frau an und will ihr eine Kuh schenken. Das Mädchen sagt entweder nein und bleibt stehen oder sie stimmt zu und nähert sich der Hütte. Dieser Gesang, diese Verhandlung kann Stunden dauern. Die Schwiegermutter sitzt in der Hütte hört zu, kocht Tee und bettelt singend, sie solle endlich Eintreten. Das Mädchen war sehr clever, als sie in die Hütte zur Zustimmung eintrat, hatte sie eine eigene kleine Herde von Tieren und Utensilien (Töpfe, Löffel, Felle etc) für ihren Hausstand.


 by: (C). Lekatoo

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