Maasai ein stolzes Hirtenvolk in Kenia

 

Die Maasai sind Halbnomaden und gehören zu den nilotisch sprechenden Bevölkerungsgruppen. (Die Sprache der Maasai heißt: Ol-maa).Sie sind ein stolzes Hirtenvolk, die neben Rindern, Schafe und Ziegen halten. Ihre Esel dienen ihnen als Lasttiere. Nach den Kindern sind die Rinder das Wichtigste in ihrem Leben. Die Maasai halten an ihren Bräuchen und Traditionen fest und wollen diese auch in Zukunft beibehalten.

Die Tradition der Maasai gründet auf einem schlichten Mythos:
Als der Gott “Enkai” die Welt in Himmel und Erde teilte, schenkte er nur den Maasai die Rinder. Sie züchten heute noch Rinder und ziehen mit ihnen über das Land. Doch das Land selbst gehört niemandem - es gibt keine Gebiete, es gibt keine Grenzen.

Der Volksglaube der Maasai:
Am Anfang gab es Enkai, der Gott der Maasai. Enkai erschaffte Naiteru-Kop, er stellte den ersten Mann mit seiner Frau dar. (wie Adam & Eva)
Enkai schenkte den beiden 100 Kühe & Rinder, Ziegen und Schafe und so begann das Dasein der Menschen auf der Erde.
Naiteru-Kop und seine Frau lebten in einem fruchtbaren Ökosystem, mit seinem biotischen und abiotischen Faktoren. Es gab ein Überfluss an Naturressourcen: Flüsse, Seen, Ozeane, Berge, Täler, grüne Wälder und eine ergiebige Tierwelt.
Enkai übergab ihnen das fruchtbare Land mit seinen Ressourcen, aber nur mit der Bedingung und mit dem Versprechen, es würdevoll zu bewirtschaften und zwar im Einklang der Natur. Sollten sie die Bedingung und das Versprechen nicht einhalten, müssten sie die vollen Konsequenzen ihrer unverantwortlichen Tätigkeiten tragen


Nach einer Zeit bekamen Naiteru-Kop und seine Frau drei Söhne und drei Töchter. Der erste Sohn wuchs auf und  ihn wurde Bogen und Pfeil gegeben, also konnte er somit seinen Lebensunterhalt von der Jagd bestreiten. Er wurde ein Jäger. Der zweite Sohn bekam eine Hacke und wurde ein Landwirt. Dem letzten Sohn, der der Liebling seines Vaters war, erhielt eine Stange, mit der er zunächst das Vieh seines Vaters hütete. Der Sohn übernahm die Herden und lebte mit ihnen in Einklang der Natur.
Naiteru-Kops letzter Sohn, wird folglich geglaubt, sei der sofortige Nachkomme der Maasai. Die Maasai, die als Krieger nun die endlosen Ebenen von Südkenia und von Nordtansania in Ostafrika durchstreifen.
Diese Geschichte wird von den Maasai von Generation zu Generation erzählt und somit weitergeleitet. Sie erklärt, dass die Maasai in Koexistenz mit der Natur leben und ihre Zugehörigkeit zum Vieh als Quelle der Nahrung und der Lebenserfüllung darstellt.

Die Geschichte der Maasai
Es gibt eine Fülle von Vermutungen, woher die Maasai kamen, und von welchem Volk sie abstammten. Einige Forscher sagen, dass sie einer der verlorenen Stämme von Israel sind. Andere, dass sie aus Nordafrika kamen. Und dann gibt es noch die These, dass sie von der ägyptischen Zivilisation abstammen, Gründe hierfür sind die geflochtenen Haare der Maasai Krieger.
Welche der Theorien stimmt, kann man nicht belegen.  Vielleicht ist es so, dass die alten Kulturen von Ägypten und von Israel von den Vorfahren der Maasai beeinflusst wurden sind und nicht umgekehrt. Genauere Aufschlüsse zu diesen Vermutungen gibt es nicht.

Es ist bekannt, dass die Maasai vom Norden kamen, vermutlich von der Region der Nilsenke in Sudan, nordwestlich vom Turkana See. Man sagt, dass sie zwischen den 14. und 16. Jahrhundert südwärts in Richtung zur großen Riftsenke zogen. Die Maasai selbst sagen in ihren mündlichen Überlieferungen, dass sie von einer tiefen Senke irgendwo aus dem Norden kamen, von einem Platz Namens Endikir-e-Kerio (Senke des trockenen Bannes Kerio).
Während dieser Zeit wanderten sie südwärts ab und mussten eine Brücke errichten um die Senke zu überwinden. Aber nur ein Teil dieser Völkerwanderung schaffte es diese Brücke zu überqueren. Denn nachdem die Hälfte der Bevölkerung mit ihren Rindern, den staubigen Tiefstand der Senke passierten,  ließen sie die Brücke einstürzten und die andere Hälfte der Bevölkerung  wurde zurück geworfen . Und die, die diese Hürde aus dem Endikir-e-Kerio überwunden hatten, stellen die ursprünglichen Maasai dar. Und jene die dort blieben, hinter der Hochlandregion, sind das somalische Volk, die Borana und die Rendille.


Aus akademischer Sicht, stammen die Vorfahren der Maa sprechenden Völker aus dem Südsudan. Während des 17. und 18. Jahrhundert waren die Maasai durch ihre Waffen so überlegen, so dass sie mit samt ihren Viehherden weiter südwärts zur Riftsenke wanderten, dorthin wo fruchtbare Wiesen für ihr Vieh ideal waren.


Noch während des 19. Jahrhunderts beherrschten die Maasai einen enorm großen Bereich in Ostafrika, dieses änderte sich aber durch die britische Kolonialisierung in Kenia.
In der Zeit von 1880-1890 erlitten die Rinder der Maasai eine verlängerte Rinderpestepidemie, die die Herden der Maasai um 80% verringert hatten. Die Maasai selbst wurden mit Cholera, Dürre, Hunger und Pocken angeschlagen, so dass ihre Bevölkerung sich von ungefähr 500.000 auf 40.000 dezimierte. Die Maasai meinen, dass die Rinderpest durch die Briten in das Land eingeführt worden ist.


Und ungefähr in den selben Zeitraum, begann die britische Kolonialisierung in Kenia stetig. 1885 begann der Ausbau des Schienenverkehrs, von Mombasa  bis zur Stadt Kampala in heutigem Uganda. Im Jahre 1899 erreichten die Briten dann Nairobi, und erlangten das Land der Maasai. Obwohl die Maasai bis 1904 großen Widerstand gegen die Briten leisteten und einige Jahre Kämpfe mit den Briten führten, wodurch mehr als Tausende Maasai starben, blieb ihn keine Wahl den Verlust ihres Landes anzunehmen.

Der Nordteil ihres Landes wurde von den europäischen Siedlern durch unrühmliche Verträge (1904 & 1911) mit der britischen Kolonialleitung übernommen. Durch dieses Abkommen wurden die Maasai gezwungen, erst das fruchtbare Gebiet von Nakuru/Naivasha und anschließend das Laikipia-Plateau und Kinangop weißen Siedlern zu überlassen.

Bei der Unabhängigkeitserklärung 1963 wurden diese Gebiete nicht an die Maasai zurückgegeben, sondern statt dessen in kleine landwirtschaftliche Parzellen aufgeteilt und an die Kikuyu verkauft. Weiteres Land ging den Maasai verloren, als das Maasai-Mara-Wildreservat und der Amboseli- und der Tsavo-Nationalpark gegründet wurden — hierfür wurden Gebiete aus dem südlichen Maasai-Reservat annektiert, ohne Rücksprache oder Entschädigung an den Stämmen. Dieser Landraub setzt sich bis heute fort, mit einer hinterlistigen Politik landwirtschaftlicher Genossenschaften, mittels derer die Maasai »geteilt und besiegt« werden. Exzessive Bewirtschaftung von Seiten der Landwirte hat große Gebiete des Maasai-Landes ausgelaugt, die ehemals in der Trockenzeit als Weideland und notwendige Wasserreservoirs gedient haben.
Als Folge heute werden sie zu einem viel kleineren Bereich Kajiado und Narok in den Bezirken von Kenia, und Kiteto, Ngorongoro und Simanjiro zu den Bezirken der Arusha Region in Tanzania begrenzt
Sie verloren zwei Drittel ihrer Weideflächen und wurden in die Reservate Südkenia und Nordtansania zurückgedrängt.

Gesellschaftsgruppen im Maasailand

Die Maasai wohnen entlang an der großen Rift-Senke in den halbariden und trockenen Ländern. Die Maasai nehmen einen Gesamtlandbereich von 160.000 km²in Ostafrika ein. Dort leben ungefähr eine 1/2 Million Maasai. Jedoch beteiligen sich nicht alle Maasai an der nationalen Zählung der Regierung, und dadurch kann man hier nur von Schätzwerten reden.

Im Maasailand unterteilen sich die Maasai in verschiedene Gesellschaftsgruppen.
Man unterteilt sie in 16. Abschnitten, die man Iloshon nennt. Jeder spezifische Abschnitt (Oloshon) hat ihre eigene Politik und pflegt ihre eigene Kultur. Z.B. findet man den Kisongo Abschnitt hauptsächlich in den südlichen Bezirken, die Arusha Region in Tanzania und im Loita im Narok Bezirk.  Jedoch alle dort lebenden Maasai sprechen ihre Standardsprache, Maa


Die Iloshon Le Maa (Abschnitte, Sektionen bzw. Bezirke der Maasais)

Ildamat, Irpurko, Irkeekonyokie, Iloitai, Irkaputiei, Irkankere, Isiria, Irmoitanik, Iloodokilani, Iloitokitoki, Ilarusa, Irmatatapato, Irwuasinkishu, Kore, Parakuyu und Irkisonko, alias Isikirari
Der Großanteil der verschiedenen Gesellschaftsgruppen lebt in Kenia und in Tansania findet man die Isikirari, Parakuyu, Kore und Ilarusa.
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